Antigua - Woche 2

Fast die ganze Woche verbringen wir in English Harbour am Pier: die alte gerissene Holzkonstruktion auf der unser Autopilot sitzt wird durch Fiberglass ersetzt. Zudem wird gleich unser neuer und leistungsfähiger Ersatzautopilot eingebaut. Den Alten behalten wir als Back-up. Wir nutzen die Zeit, um nach dem morgendlichen Home-Schooling, Homeoffice nachmittags Falmouth Harbour zu entdecken sowie weitere Reparaturen durchzuführen. Bei einem Segelboot geht leider am laufenden Band etwas kaputt und vermeintliche Kleinigkeiten - z.B. Austausch von Leuchtmitteln - werden oftmals zu einer größeren Aktion (z.B. weil sich Schrauben durch den Salzeinfluss nicht öffnen lassen). So verbringen wir beispielsweise Stunden damit herauszufinden, warum unser Landenergieanschluss auf einmal nicht mehr funktioniert: recht bald steht fest, dass es nicht am Kabel, sondern am Anschluss am Boot liegen muss. Es wirkt als wäre eine Sicherung rausgeflogen - allerdings sind alle bekannten Sicherungen drin. Letztendlich finden wir in der hintersten Ecke der Buckskiste draußen (man muss reinklettern, um dies festzustellen!) noch eine Sicherung. Und tatsächlich war diese rausgesprungen. 🙈

Aktuell sucht Matthias nach der Ursache, warum unser Inverter (Umwandlung von 12 v in 220 Volt - wichtig für alle 220 Volt Stromanschlüsse - und brandneu beim Refit eingebaut!) seit gestern nicht mehr funktioniert. Daniela fürchtet bereits um die Aufladung ihres Laptops 😳

Wenn man selbst kein Handwerker oder begeisterter Bastelfreund ist - was wir nicht sind! - strengt das an.

 

Nachdem der Autopilot am Mittwoch Nachmittag fertig eingebaut worden ist, flüchten wir Donnerstag nach dem Arbeiten aus dem heissen Hafen. Bei wunderbarem Wind segeln wir nach Westen und legen uns in eine schöne Bucht vor Jolly Harbour: endlich bläst wieder Wind durch die Luken! Ganz alleine liegen wir hier vor dem tollen weißen Sandstrand - allerdings mit etwas Abstand zum Strand: Der Tradeoff beim Ankern ist immer sich so nah an den Strand zu legen, um gut hinschwimmen zu können - gleichzeitig aber so weit weg, dass keine Mücken an Bord kommen.

Der Freitag Nachmittag und Samstag sind dann geprägt von Schwimmen, lesen und chillen - endlich einmal!  😁👍

 

Die COVID-19 Nachrichten aus Deutschland beunruhigen uns allerdings zunehmend. Auch unsere Routenplanung wird hiervon beeinflusst werden. Anfang Februar müssen wir uns entscheiden, ob wir unserem ursprünglichen Ziel folgen und durch den Panama Kanal nach Französisch Polynesien fahren (wobei die potenziellen Zielländer Neuseeland und Australien noch geschlossen sind!) oder „nur“ eine Atlantikrunde drehen und wieder ins Mittelmeer zurück fahren.