Am Samstag werden wir um 8 Uhr nach Rouseau (rd. 1 Stunde mit dem Auto entfernt) zum COVID-19 Test gefahren. Die Herausforderung ist vom Dinghi an Land zu kommen. Nach dem Hurrikan Elsa kommen Wellen in die sonst geschützte Bucht und bilden große Brecher zum Land hin. Bereits in der Nacht haben wir schlecht geschlafen, weil das Schiff wie wild hin und her geschwankt ist. Im Anschluss sind wir sehr froh an Land zu sein und bleiben auch den ganzen Tag dort, bis sich die Wellen beruhigt haben 😁👍
Wir planen unsere Weiterfahrt - gegen Mitte/Ende der Woche tut sich ein Wetterfenster auf. Bis dahin ist die Woche stark vom Arbeiten geprägt: Daniela arbeitet in der Regel mindestens 8 Stunden an ihren Projekten (Endspurt: die letzten zwei von sechs zeitkritischen Projekten müssen eingereicht werden). Matthias repariert die Autopiloten-Aufhängung und die Anker Steuerung (die neue Fernbedienung ist eingetroffen!). Und die Kinder machen wie gewohnt Homeschooling.
Wir kaufen noch mal eine große Portion Obst und Gemüse ein.
Wir haben Dominica als eine wunderschöne, fruchtbare, grüne Insel mit viel flüssigem Sonnenschein erlebt😉. Mit toller und noch sehr ursprünglicher Natur und liebenswerten Menschen. Die Einheimischen freuen sich über den Austausch mit uns und wir haben uns nicht gefühlt wie die wandelnden Geldbeutel. Obwohl die Menschen hier sehr viel ärmer sind als auf den meisten anderen Inseln. COVID-19 hat sie daher besonders schwer getroffen. Wir hoffen, dass die Quarantänemaßnahmen bis Herbst fallen und wir dann nochmals eine Woche hier verbringen dürfen 🤗.
Wir klarieren aus und fahren rund 1,5 Tage mit Unterbrechungen nach St Vincent im Süden der Karibik.
Wir haben viel Wind, in Böen bis zu 30 Knoten. Fliegen in der Spitze mit 9,2 Knoten trotz dem dritten Reff in Groß und Genua dahin. Die karibischen Inseln sind vor allem zu dieser Jahreszeit recht anspruchsvoll zum Segeln: Zwischen den Inseln steigen Wind und Welle merklich an und laufend kommen Squalls (kleine Tiefdruckgebiete), wodurch der Wind plötzlich um 10 Knoten steigt.
Die 2,5 Meter Welle von der Seite schütteln uns ganz schön durch. Steuerung per Hand steht leider auch an, da der Autopilot noch nicht funktioniert. Der Wind wäre aber sowieso zu stark gewesen. Also wieder Tag und Nacht steuern, aber Julian unterstützt uns toll 😊. Am Wochenende sind wir dann da - müde, aber glücklich und zufrieden klarieren wir ein😁👍.
St. Vincent und die Grenadinen bestehen aus der Hauptinsel St. Vincent und dann vielen kleinen Inseln (zusammengefasst als Grenadinen). Die Hauptinsel St. Vincent wurde dieses Jahr stark gebeutelt: zunächst natürlich durch COVID-19, dann durch den Vulkan Ausbruch im April diesen Jahres (hierdurch wurde der nördliche und sehr fruchtbare Teil der Insel komplett zerstört). Zudem ist letzte Woche Hurrikan Elsa direkt hier drüber gezogen. Elsa hat wohl zum Glück keinen großen Schaden angerichtet. 🙄
Wir planen jetzt die kommenden Wochen gemütlich die Grenadinen zu erkunden. Unser Endziel für die Hurrikan Saison ist Grenada. Wir sind jetzt so nah an Grenada dran, dass wir jederzeit flüchten können. Hurrikans bilden sich aus Tiefdruckgebieten vor Afrika aufgrund des im Sommer wärmeren Wassers und der nachlassenden Scherwinde. Durch das US National Hurrican Center findet eine laufende Beobachtung statt und die Tiefdruckgebiete werden täglich mit Wahrscheinlichkeiten hinterlegt. D.h. mit welcher Wahrscheinlichkeit sich das Tiefdruckgebiet in einen tropischen Sturm oder sogar einen Hurrikan entwickelt. Aktuell baut sich kein neues Tiefdruckgebiet auf.