Schrittweise fahren wir gemeinsam mit der SY Wanderung Star an der Westküste von Martinique Richtung Norden: wir ankern kurz vor der Hauptstadt Fort-de-France, gehen dort noch mal Lebensmittel einkaufen, entdecken eine Bucht, mit vielen bunten Korallen und Fischen und freuen uns über das Schnorchelerlebnis. Zudem haben die Kinder immer wieder Spaß auf der Wassermatte.
Dann fahren wir zur ehemaligen Hauptstadt der Insel und ankern direkt davor: St. Pierre. Diese war vor 1902 das wirtschaftliche Zentrum der Karibik… Man nannte es das kleine Paris. An Christi Himmelfahrt im Jahr 1902 ist dann der direkt darüber liegende Vulkan Pelée ausgebrochen. Rund 30.000 Menschen sind gestorben. Nur einige wenige haben überlebt. Dementsprechend finden sich im Ort überall die Zeugnisse der Katastrophe. In Häusern wurden die Bilder der ehemaligen Bewohner angebracht, fast jedes Haus verwendet eine Wand eines ehemaligen Hauses….
Die restliche Woche steht unter dem Motto Vulkane. So besuchen wir nach unserem Arbeitspensum zwei unterschiedliche Museen, die sich intensiv mit dem Ausbruch des Pelée am 8. Mai 1902 beschäftigen und was die Welt-Gemeinschaft daraus gelernt hat. Erst durch diese Katastrophe (Tod von rund 30.000 Menschen) haben sich die heutigen Vorwarn-Systeme entwickelt und Tausende von Leben konnten im letzten Jahrhundert gerettet werden.
Zudem besuchen wir die Ruinen des Theaters und des Gefängnisses. Tatsächlich war einer der wenigen Überlebenden ein Gefangener…Eigentlich war er zum Tode verurteilt - durch die Katastrophe wurde ihm das Leben geschenkt. Den Vulkan selbst haben wir dabei immer vor Augen… In unterschiedlichen Konstellationen: mit und ohne Wolken.
Eine schöne Auflockerung bringt der Besuch der Rum Destillerie. Leider findet aufgrund COVID keine Verkostung statt. Aber wir besichtigen die Produktion, die weitläufige Anlage mit dem tollem Schloss (immer mit Blick aufs Meer) und essen sehr gut in dem dortigen Restaurant.
Interessant: die Destillerie wurde in den letzten Jahren mehrfach über das EU Fördermittel Programm gefördert, für welches wir in Deutschland auch beratend tätig sind. Geschäftserweiterung auf Frankreich? 😉
Und stellt euch vor: nicht nur den Wein kann man hier in 3 l Containern einkaufen… Auch den Rum 🤣.
Am Samstag starten wir früh und fahren mit unseren Mietwagen an den höchsten befahrbaren Punkt des Vulkans Pelée. Praktischerweise befindet sich dort auch ein kleines Restaurant… Gemeinsam mit der SY Wandering Star machen wir uns auf in Richtung des Vulkankraters. Es ist ein steiler Aufstieg, mit tollen Ausblicken auf die Umgebung, sobald die ziehenden Wolken dies zulassen. Leider liegt der Vulkan stark im Nebel… Trotzdem ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
