Wir fahren für unsere Abfahrtsvorbereitungen zurück nach Road Town auf Tortula: Lebensmitteleinkäufe, Baumarkt, Yachtausstatter und Julian und Fabian können ihre 2. Impfung erhalten 😁👍.
Das Wochenende und der Beginn der Woche sind von Reparaturen geprägt:
An einem Abend stellen wir fest, dass wir kein fließendes Wasser mehr haben. Zunächst denken wir noch es wäre aufgebraucht… Doch auch nach neuer Wasserproduktion funktioniert es nicht. Am nächsten Morgen baut Matthias dann unsere LEREVE auseinander: alle Bodenplatten werden geöffnet und die Polster von den Sitzbänken. Potentielle Ursachen werden analysiert: Verstopfungen in diversen kritischen Punkten der Leitungen, des Filters etc werden nach und nach ausgeschlossen. Nach 2 Stunden ist der Fehler dann klar: die Wasserpumpe ist beschädigt. Zum Glück haben wir eine Ersatzwasserpumpe dabei. Matthias baut diese um und nach 3 Stunden funktioniert es dann zum Glück wieder. 🕺🏻🍾
Zudem reparieren wir einen kleinen Riss in unserem Großsegel.
Wir bessern Catcher im GFK mit Epoxy aus, schleifen dieses ab und versuchen unsere Waschmaschine zu reparieren. Leider müssen wir festzustellen, dass sie im Anschluss immer noch nicht funktioniert und waschen die Wäsche dann mit der Hand… 🙄.
Daniela muss aufgrund der Reparaturen flexibel in ihrer Arbeitsumgebung sein und zieht öfter mal mit ihrem Laptop in ruhigere Zonen des Bootes um. Gerade bei Videokonferenzen ist dies nicht immer so einfach, aber irgendwie klappt es…
Morgens kochen wir noch Essen vor, machen einen letzten Sicherheitscheck und dann heißt es: Tschüss BVI.
Für uns waren die Highlights: Bubble Pool und White bay auf Van Dyke, the Baths und Pond bay auf Virgin Gorda, die Höhlen sowie Felsstrukturen von Norman Island und nicht zu vergessen Saba Rock.
Grundsätzlich hatten wir aber einen Erwartungsüberschuss (durch Artikel und Erzählungen) - dieser wurde nicht erfüllt. Dies liegt voraussichtlich an folgenden Punkten:
1. Hurrikan Irma hat 2017 fast alle Riffe zerstört und das Unterwasserleben war enttäuschend
2. wir hatten keine Erzählungen von Seglern - die Strände sind oft toll
3. total überteuert - einkaufen, essen gehen und überall muss man für die Mooring (Ankerball) zahlen
Die direkt angrenzenden US-Virgin Islands (obwohl es hier nur drei Kerninseln gibt) haben uns deutlich besser gefallen. Wir hatten beim Schnorcheln tolle Unterwassererlebnisse mit vielen Schildkröten, Adler-/Stachelrochen und Ammenhaien. Zudem haben wir uns mehr integriert gefühlt, kamen viel mit Einheimischen ins Gespräch, wenn diese morgendlich an uns vorbeigeschwommen sind, Wassergymnastik gemacht haben oder wir neben ihnen im Bus saßen…Und: die Preise waren in Ordnung!
Wir freuen uns also auf die Weiterfahrt. Von der SY Mercan müssen wir uns leider zunächst verabschieden - wir hoffen aber, sie auf Bermuda wiederzutreffen.
Der erste Segeltag wird richtig gemütlich: mit erzählen und vorlesen sowie Podcast hören gleiten wir über das Wasser. Im Anschluss genießen wir den tollen Sonnenuntergang.
Nachts wird es dann ungemütlich: sieben Squalls ziehen durch. Einmal sind drei gleichzeitig mit unterschiedlichen Windsystemen um uns herum - Hexenkessel. Das macht es mit einem Segelboot recht kompliziert, da so zu steuern ist, dass der Wind immer optimal auf die Segel trifft und nicht hinter die Segel kommt 😳. Beim ersten Squall fällt dann auch wieder unser Autopilot aus. Es ist also Handsteuerung angesagt.
Dementsprechend müde starten wir in den weiteren Segeltag. Der Wind hat noch mal deutlich zugelegt und die Welle ist bei 3-4 m. Schon komisch zuzusehen, wie sich die Welle hinter dem Boot auf 4 Meter aufbaut - jederzeit rechnet man damit, dass sie bricht - zum Glück wird unsere LEREVE einfach nur hochgehoben und weitergetragen.
Und wenigstens gibt es über Tag keine Squalls und die Sonne scheint. Zudem unterstützt Julian Daniela und Matthias am Tag ganz toll, indem er das Steuer übernimmt. Er hält den Tagesrekord mit zehn Knoten die Welle runter. 😁👍
Wir sitzen alle im Cockpit (zumindest nachmittags, nachdem Matthias und Daniela ihren Schlaf etwas nachgeholt haben), erzählen und lachen viel.
Die weitere Nacht ist dann ereignislos und wir landen gut - wenn auch sehr müde - in der Dominikanischen Republik.