Bahamas - Woche 2

Landrail Settelment/Crooked Island: Wir haben genug von dem Schwell - unsere Lereve schwankt am Ankerplatz wild hin und her. Seit 2 Tagen und zwei Nächten. Uns ist schon morgens schwindlig … Die Bahamas liegen in den Subtropen: während in der Karibik (Tropen) der Wind in der Regel immer aus Osten kommt, dreht er hier zwischen Nord, Ost und Süd. Manchmal sogar auf West. Daher werden zunächst gemütliche Ankerplätze sehr schnell ungemütlich. 

 

Nach einem großen Frühstück fliehen wir weiter Richtung Norden.

Zunächst fahren wir in die angrenzende Marina zum tanken und dann machen wir uns auf nach Long Island. 40 Seemeilen, rd. 7 Stunden Fahrtzeit. Da der Wind nachlässt leider mit Motor… Abends liegen wir vor Clarence town. Den kleinen Ort im Rücken und vor uns eine unbewohnte kleine Insel sowie Riffe. Gut geschützt und endlich (!!!!) ohne Schwell. Das tut sooo gut 😁👍.

Am Sonntag sind wir dann auch richtig faul: wir genießen das Schwimmen, Lesen und ausruhen. Die Jungs spielen Tischfußball auf kreative Art.

Abends erkunden wir das kleine Eiland und genießen den Sonnenuntergang bei einem Sundowner mit unseren Freunden der SY Wandering Star.

 

Die ganze Woche bleiben wir in dieser Bucht vor Anker. Neben Homeschooling und ausgiebigem Home-Office (Danielas Videokonferenzen starten teilweise bereits um 5 Uhr morgens 🙈), stehen Arbeiten an unserer LEREVE an: Unser Unterwasserschiff sieht aus wie ein kleines Riff und bremst uns daher beim Fahren um rund einen Knoten. Da wir keine Tauchausrüstung haben, heißt es Luft anhalten, runtertauchen und den Bewuchs des Schiffsrumpfs mit Schwämmen bzw. Metallkratzern zu entfernen. Eine sehr mühsame Angelegenheit, da wir immer nur wenige Minuten unter Wasser bleiben können. Aber wir kommen jeden Tag ein Stückchen weiter - auch wenn wir immer noch nicht fertig sind… Ein großer Barracuda beobachtet uns regelmäßig bei der Arbeit.

 

Zudem erkunden wir den kleinen Ort - immerhin gibt es eine Bäckerei und eine richtig schöne Kirche. Von dort hat man den besten Blick.

Im kleinen Fischerhafen treffen wir auf viele Riff-/Zitronenhaie. Sie warten darauf, die Reste der ausgenommen Fische zu fressen.

 

Und die Jungs entdecken das Angeln für sich:

Zuerst fangen sie einen kleinen Raubfisch und diesen nutzen sie dann als Köder. Zwei Zitronenhaie schwimmen um unser Boot und warten auf einen Fang. 😂

Leider gibt es hier nicht viele Fische… voraussichtlich sind einfach zu viele Haie in der Bucht.

 

Nach und nach kommen auch die anderen Kinderboote nach Clarence town und wir feiern das Wiedersehen bei einem Lagerfeuer.

Die Kinder rennen rum, trinken aus Kokosnüssen und grillen Marshmallows. Die Erwachsenen erzählen 😍.

 

Freitags geht der Wind runter und wir fahren wieder 40 Seemeilen/ 7 Stunden weiter nach Norden in den Nordwesten von Long Island/ Calabash bay. Das Wetter ist ideal für unser Leichtwindsegel. Morgens stehen wir früh auf, um dieses zu riggen. Seit unserer Überfahrt über den Atlantik haben wir es nicht mehr verwendet - wir hatten immer richtig viel Wind. Allerdings hatten wir damals damit ja einige Probleme auf dem Atlantik… manche werden sich hieran erinnern… Noch sind wir aber optimistisch und starten unter Motor.

Während der Fahrt versuchen wir das Leichtwindsegel auszurollen. Leider ohne Erfolg, es lässt sich nur teilweise ausrollen. Es scheint an einer Stelle in die andere Richtung gewickelt zu sein. Stundenlang stehen Julian und Matthias am Bug und versuchen das Problem zu lösen… Leider ohne Erfolg.

Wir müssen es einmal an Land ausrollen und wieder komplett neu einrollen. Haben wir seit Antigua leider vernachlässigt und bisher haben wir das Segel ja nicht benötigt…

 

Zum Glück machen wir ganz gut Fahrt, nachdem unser Unterwasserschiff etwas sauberer ist.

 

Nach diesen erfolglosen Versuchen angeln die Jungs… und wenigstens sie sind erfolgreich. 😍 Das Abendessen ist gesichert… Abends werfen wir im Nordwesten von Long Island in Calabesh unseren Anker: Kristallklares Wasser, 2 m Wassertiefe, Sandboden.

So starten wir den Samstag mit Schwimmen in dem riesigen Pool hinter unserem Heck. Leider dreht tatsächlich gegen Mittag der Wind und legt deutlich zu (wir hatten gehofft, dass die Wettervorhersage nicht eintritt...!). Es wird schwellig und wir ergreifen kurzfristig die Flucht. Wir segeln rd. 25 Seemeilen weiter nach Norden und erreichen Georgetown/Exumas. Die Überfahrt mit hoher Welle und hart-am-Wind-Kurs ist sehr ungemütlich und feucht (es kommt immer wieder Wasser über). ABER: Julian ist wieder erfolgreich und angelt einen Fisch.