Bermuda - Woche 1-3

Bermuda liegt mitten im Atlantik und besteht aus vielen kleinen Inseln, die oft über Brücken miteinander verbunden sind. Ursprünglich mal aus einem Vulkan entstanden, wird das Eiland von Korallenriffen umgeben und geschützt. Die Queen ist Staatsoberhaupt - so wird ihr Geburtstag am letzten Freitag im Mai ausgiebig mit einem Strassenumzug und auf Partybooten gefeiert. Wir haben leider nur die Partyboote an uns vorbei fahren sehen, weil wir arbeitstechnisch verhindert waren....

 

Da Bermuda der ideale Verbindungspunkt zwischen der Karibik und Europa ist, nutzen viele Segler die Insel als Hub. Auch die ARC (Atlantic Ralley for cruisers) Boote stoppen hier für eine Woche, bevor es weiter auf die Azoren geht. In dieser Woche wird es sehr voll und wir erleben zum erstem Mal, dass die Dinghys am Dock in drei Reihen liegen....

Wir freuen uns Emre von der SY Mercan wiederzutreffen und einen Teil seiner Familie abends bei einem Bierchen kennenzulernen - Mitte Mai verabschieden wir die ARC Boote mit lautem Tuten....Emre ist jetzt bereits auf den Azoren angekommen.

 

Zunächst verbringen wir rund 1,5 Wochen vor Georgetown, erkunden den kleinen Ort und laufen zu den angrenzenden Stränden. Zeitgleich mit uns ist ein befreundetes Schweizer Boot, SY Aria, mit Teenies angekommen. Super und zum Glück: Daniela sitzt in der Regel 10-12 Stunden an ihren Kundenprojekten und arbeitet auch viele Wochenenden durch und Matthias kümmert sich um einige Bootsreparaturen, -verbesserungen etc.

So treffen sich die Kinder mit den anderen Teenies an Land, erkunden den Ort, spielen gemeinsam Ballspiele oder machen Videoabende auf dem Boot.

 

Als wir ankommen ist es noch empfindlich kühl - vor allem abends und morgens und auch über Tag nicht so warm, dass es zum Schwimmen im recht kühlen Atlantik einladen würde... ABER: die Einheimischen sagen uns, dass der Sommer immer am 24. Mai startet. Und tatsächlich ist es so. Auf einmal ist es sogar richtig schwül-heiss. Wie wenn jemand einen Schalter umgelegt hätte. Wirklich interessant.

 

Bermuda gefällt uns ausgesprochen gut und wir glauben, dass es als Urlaubsziel total unterschätzt wird. Die Insel hat viele Höhlen (u.a. so tolle wie die Emerald Caves), tolle Salzwasserseen (in die man von einer Klippe reinspringen kann), schöne Parks/Naturreservate, geschichtsträchtige Gebäude und die schönsten Strände, die wir bisher gesehen haben. JA! Tatsächlich noch schöner als in der Karibik.

Nachteil allerdings: Alles ist ausgesprochen teuer! Vergleichbar mit Bahamas - allerdings bekommt man dafür auch alles und hat eine große Auswahl!

 

Die letzten 1,5 Wochen ankern wir vor der Hauptstadt Hamilton. Schon beeindruckend: schicke - teilweise britisch angehauchte Häuser - im bunten karibischen Stil und alles sehr gepflegt. Kein Wunder - ist ja auch Finanzhauptstadt...

Wir genießen es - zum ersten Mal seit St. Martin vor rund 4 Monaten  - in vollen Supermärkten eine riesige Auswahl an Lebensmitteln zu haben. An Danielas Geburtstag machen wir früher schluss mit dem Arbeiten und unternehmen einen tollen Ausflug zur Horseshoe bay (einem der schönsten Strände der Welt) - sie wird mit Kuchen und einem leckeren Picknick vor Ort überrascht. 

 

Aber wir erfahren auch wieder einige der Kehrseiten des Seglerlebens: unser Fakalienschlauch (Abwasserschlauch der Toilette) ist so stark mit Urinstein zugesetzt, dass nichts mehr durchgeht… Seit zwei Tagen versucht Matthias bereits erfolglos das Problem zu lösen (mit allen möglichen Mittelchen) - es hilft nichts, die Jungs müssen ihn ausbauen. Nach ein paar Stunden schaffen sie es den Schlauch komplett zu säubern und wieder einzubauen (wie neu jetzt 😉😁). 

 

 

Für die Weiterfahrt kommen dann zwei Dinge zusammen: Daniela schließt einen großen Teil ihrer Kundenprojekte Ende Mai ab UND das Wetterfenster für die Überfahrt zu den Azoren öffnet sich und sieht gut aus....